14 Juni 2023

In einer Welt in der wir tagtäglich in den Nachrichten von Krieg, Armut, Feminiziden und Umweltzerstörung lesen und unsere Freund:innen von Übergriffen, tiefen Löhnen bei steigenden Kosten und Care-Arbeit ohne Ende erzählen, da scheint die Ohnmacht oft gross. Das Gefühl, dass alles immer schlimmer wird, sitzt uns in den Knochen.
Deshalb ist es uns wichtig, an einem Tag wie dem 14. Juni die Kontinuität und die Aktualität feministischer Kämpfe feministischer Kämpfe gegen die ausbeuterischen und unterdrückerischen Verhältnisse des Kapitalismus sichtbar zu machen.:,D
Es ist uns besonders wichtig, an Tagen wie heute gemeinsam auf der Strasse zu stehen, um Mut zu schöpfen und um zu sehen, wie viele wir sind – und wir sind noch viele mehr!
Wir sehen im Iran einen unglaublich mutigen Widerstand gegen die Unterdrückung und Gewalt gegen Frauen und queere Personen. Einen selbstorganisierten Widerstand gegen einen Staat der Militär, Giftgase und Waffen gegen seine eigene Bevölkerung einsetzt. Einen Widerstand, an dem Frauen und queere Personen an der Spitze stehen – einen Widerstand, der nicht zu brechen ist!
Wir sehen, wie in Kurdistan Frauen in einer Guerilla kämpfen, die es vermag, die zweitgrösste Armee der Nato (die Türkei) zurückzuschlagen, während sie zeitgleich eine befreite Gesellschaft aufbauen und die Befreiung der Frauen und aller Geschlechter vorantreiben. Wir sehen in Kurdistan, wie Revolution gelebt und verteidigt werden kann!
Wir sehen, wie revolutionäre Guerillas von Mexiko bis in die Philippinen ihre befreiten Gebiete mit der Waffe in der Hand verteidigen, und ihre Strukturen im Bewusstsein organisieren, dass Frauenkampf und queere Befreiung für das Erreichen einer befreiten Gesellschaft an vorderster Stelle stehen müssen. Wir sind viele, wir sind auf der ganzen Welt, und gemeinsam sind wir unbesiegbar! Diese Kämpfe geben uns Mut!
Dass wir heute so zahlreich auf der Strasse sind, gibt uns Mut! Wir sind nicht ohnmächtig – unsere Kämpfe sind überall: Auf den Strassen, in den Bergen und auf den Meeren, an den Grenzen und in den Lagern, in jedem besetzten Land und Gebiet, in den Betrieben und Fabriken, in den Schulen, zu Hause und in den Gefängnissen. Der 14. Juni ist der feministische Streiktag, ein Tag, der darauf hinweist, wo und wie überall geschlechterbedingte Ungleichheit herrscht. Auch wir sehen sie, die Ungleichheit, und auch wir fordern ihr Ende!
Aber wir fordern nicht blosse gesetzliche und ökonomische Verbesserungen innerhalb des bestehenden Systems, denn diese Verbesserungen können in diesem System nie für alle geschehen, sondern immer nur für einige wenige. Deshalb gehen wir für eine feministische Gegenmacht in die Offensive! Feministisch streiken heisst, revolutionäre Organisierung und Perspektiven zu schaffen und uns als Arbeiter:innenklasse zu vereinen. Eine feministische Revolution bedeutet eine Revolution, welche unser ganzes Leben umfasst, denn wir kämpfen nicht nur im Betrieb, sondern auch im Quartier, zu Hause, und auf der Strasse – für eine befreite Gesellschaft für alle!
Deswegen sind wir heute hier mit einer Kampfansage! Eine Kampfansage an das kapitalistische System, welches auf Frauenunterdrückung und Queerfeindlichkeit aufbaut! Eine Kampfansage an die bestehenden Verhältnisse, die uns ausbeuten, abwerten und unterdrücken. Eine Kampfansage, die sich den revolutionären Kämpfen weltweit anschliesst, in denen Frauen und queere Personen für ihre Befreiung und die Befreiung von uns allen kämpfen!