Zusammen mit Genoss:innen des Revolutionären Aubau blicken wir zurück auf die Geschehnisse des 1. Mai 2023.
Am diesjährigen Tag der Arbeit verlor ein Genosse durch Gummischrot der Stadtpolizei ein Auge. Wir berichten, was seither geschah, was der Stand der Dinge ist und was noch ansteht. Wir brauchen eine solidarische und widerständige Kultur gegen solche Angriffe, aber auch ein klares Bewusstsein darüber, wo diese herrühren – hinter Repression steht der Staat, hinter dem Staat das Kapital.
In einer Welt in der wir tagtäglich in den Nachrichten von Krieg, Armut, Feminiziden und Umweltzerstörung lesen und unsere Freund:innen von Übergriffen, tiefen Löhnen bei steigenden Kosten und Care-Arbeit ohne Ende erzählen, da scheint die Ohnmacht oft gross. Das Gefühl, dass alles immer schlimmer wird, sitzt uns in den Knochen.
Deshalb ist es uns wichtig, an einem Tag wie dem 14. Juni die Kontinuität und die Aktualität feministischer Kämpfe feministischer Kämpfe gegen die ausbeuterischen und unterdrückerischen Verhältnisse des Kapitalismus sichtbar zu machen.:,D
Es ist uns besonders wichtig, an Tagen wie heute gemeinsam auf der Strasse zu stehen, um Mut zu schöpfen und um zu sehen, wie viele wir sind – und wir sind noch viele mehr!
Wir sehen im Iran einen unglaublich mutigen Widerstand gegen die Unterdrückung und Gewalt gegen Frauen und queere Personen. Einen selbstorganisierten Widerstand gegen einen Staat der Militär, Giftgase und Waffen gegen seine eigene Bevölkerung einsetzt. Einen Widerstand, an dem Frauen und queere Personen an der Spitze stehen – einen Widerstand, der nicht zu brechen ist!
Wir sehen, wie in Kurdistan Frauen in einer Guerilla kämpfen, die es vermag, die zweitgrösste Armee der Nato (die Türkei) zurückzuschlagen, während sie zeitgleich eine befreite Gesellschaft aufbauen und die Befreiung der Frauen und aller Geschlechter vorantreiben. Wir sehen in Kurdistan, wie Revolution gelebt und verteidigt werden kann!
Wir sehen, wie revolutionäre Guerillas von Mexiko bis in die Philippinen ihre befreiten Gebiete mit der Waffe in der Hand verteidigen, und ihre Strukturen im Bewusstsein organisieren, dass Frauenkampf und queere Befreiung für das Erreichen einer befreiten Gesellschaft an vorderster Stelle stehen müssen. Wir sind viele, wir sind auf der ganzen Welt, und gemeinsam sind wir unbesiegbar! Diese Kämpfe geben uns Mut!
Dass wir heute so zahlreich auf der Strasse sind, gibt uns Mut! Wir sind nicht ohnmächtig – unsere Kämpfe sind überall: Auf den Strassen, in den Bergen und auf den Meeren, an den Grenzen und in den Lagern, in jedem besetzten Land und Gebiet, in den Betrieben und Fabriken, in den Schulen, zu Hause und in den Gefängnissen. Der 14. Juni ist der feministische Streiktag, ein Tag, der darauf hinweist, wo und wie überall geschlechterbedingte Ungleichheit herrscht. Auch wir sehen sie, die Ungleichheit, und auch wir fordern ihr Ende!
Aber wir fordern nicht blosse gesetzliche und ökonomische Verbesserungen innerhalb des bestehenden Systems, denn diese Verbesserungen können in diesem System nie für alle geschehen, sondern immer nur für einige wenige. Deshalb gehen wir für eine feministische Gegenmacht in die Offensive! Feministisch streiken heisst, revolutionäre Organisierung und Perspektiven zu schaffen und uns als Arbeiter:innenklasse zu vereinen. Eine feministische Revolution bedeutet eine Revolution, welche unser ganzes Leben umfasst, denn wir kämpfen nicht nur im Betrieb, sondern auch im Quartier, zu Hause, und auf der Strasse – für eine befreite Gesellschaft für alle!
Deswegen sind wir heute hier mit einer Kampfansage! Eine Kampfansage an das kapitalistische System, welches auf Frauenunterdrückung und Queerfeindlichkeit aufbaut! Eine Kampfansage an die bestehenden Verhältnisse, die uns ausbeuten, abwerten und unterdrücken. Eine Kampfansage, die sich den revolutionären Kämpfen weltweit anschliesst, in denen Frauen und queere Personen für ihre Befreiung und die Befreiung von uns allen kämpfen!
Bald ist 14. Juni – der feministische Streik! Am Freitag, 9. Juni diskutieren wir an der OA-Bar über Möglichkeiten, als cis Mann den feministischen Streik zu unterstützen. Zudem wollen wir uns mit der allgemeinen Frage befassen, wie cis Männer Teil von antipatriarchalen Kämpfen sein können.
Wir bereiten einen kurzen Input vor, danach diskutieren wir. Kommt vorbei!
Solidarische Grüsse aus Zürich zum globalen Aktionstag gegen den Krieg in Chiapas. Gegen die paramilitarischen Angriffe auf zapatistische Gemeinden und das Wegschauen des mexikanischen Staates!
Demo Samstag 3. Juni 2023, 15 Uhr, Place de la Riponne Lausanne
Am 28. Februar 2018 ist Mike Ben Peter, ein 40-jähriger Schwarzer Mann, auf dem Bauch liegend mit einem Knie im Nacken, unter dem Gewicht und den Schlägen von sechs Bullen in Lausanne gestorben.
Vom 12. bis 14. Juni 2023 findet nun das Verfahren gegen die sechs beteiligten Waadtländer Polizist:innen statt. Der Prozess wurde aus dem Zentrum von Lausanne in das abgelegene Renens (Adresse: Longemalle 1) verlegt.:,D
Die Angehörigen werden den sechs Menschen, die ihren Ehemann und Vater umgebracht haben, vor Gericht begegnen. Wir stehen an der Seite von Mikes Familie und Freund:innen!
Zusammen mit vielen anderen Organisationen und Kollektiven rufen wir dazu auf, am Samstag, 3. Juni 2023 in Lausanne auf die Strasse zu gehen, um an Mike zu erinnern. Wir vergeben nicht und wir vergessen nicht. Justice for Mike, Justice for Nzoy! Kämpfen wir gemeinsam gegen staatlichen und polizeilichen Rassismus!
Wir feiern und sammeln Kohle für Genoss:innen, die Bussen berappen müssen. Egal ob jemand «(eventual-)vorsätzlich an einem Demonstrationszug der Bewegung Antifa Enternasyonal» teilnimmt oder sich den religiösen Fundis des «Marsch fürs Läbe» in den Weg stellt – Repressionskosten tragen wir gemeinsam!
Mit:
char-l!t (acid/dark techno)
ganzür jastiboitsai (afrobeats, amapiano, gqom)
bozilla (bass)
Am 28.05.2023 ab 22 Uhr im Umbo, Wasserwerkstrasse 89a, Zürich
Freitagabend, 12.5. in Zürich: OA-Bar mit einem Info-Block über den Kampf gegen kapitalistische Stadtaufwertung in Winterthur, namentlich über die Kampagne #oisistadt des RJBW und zu den Aktionstagen gegen die Stadt der Reichen, die übers Pfingstwochenende stattfinden.
Kommt auf ein Bier vorbei! Ab 20 Uhr im Kasama an der Militärstrasse 87a, Zürich.
Der 1. Mai ist in Zürich seit Jahrzehnten ein wichtiger Anlass für all jene, die eine revolutionäre Veränderung anstreben. Die Bewegung kommt zusammen, wir tauschen uns aus und finden einen gemeinsamen, kämpferischen Ausdruck auf der Strasse – trotz Staatsanwält:innen und Bullen überall!:,D
Die Kämpfe gegen Ausbeutung und Unterdrückung finden jeden Tag statt, sie richten sich nicht nach dem Kalender. Aber am 1. Mai werden die Kämpfe zusammengeführt und es wird spürbar, dass wir Teil einer weit zurückreichenden und weltweiten Bewegung sind, die der herrschenden Klasse gegenübersteht.
Einer Bewegung, die für ein gutes Leben für alle kämpft, die sich der Ausbeutung, der Herrschaft und der Kontrolle widersetzt. Wir wollen eine Gesellschaft ohne Rassismus und Patriarchat, eine Gesellschaft, die unserem Planeten Sorge trägt und den Bedürfnissen all seiner Bewohner:innen dient. Darum wollen wir den Kapitalismus überwinden!
Sie sagen, sie wollen nur unser Bestes…
Die bürgerliche Ideologie behauptet, dass Konkurrenz und Wettbewerb unbedingt notwendig seien und dass harte Arbeit und etwas Glück ein luxuriöses Leben möglich machen. In der bürgerlichen Erzählung sind wir Menschen zudem unfähig, über die sinnvolle Verwendung von Ressourcen oder die Produktion von Gütern zu bestimmen. Die Besitzenden und der Markt seien die viel geeigneteren Entscheidungsträger, wir sollen uns da doch bitte raushalten. Ausser natürlich eine Bank geht Pleite, dann hätten sie gern ein paar Milliarden aus der Staatskasse, bitte sehr.
Misst man die bürgerliche Version der «Demokratie» und die damit verbundene «Freiheit» an der Realität, zeigt sich, wie wenig der Kapitalismus zu bieten hat. Egal wie sehr wir uns Mühe geben, egal wie viele Überstunden wir leisten – der Mehrwert unserer Arbeit wird stets von den Besitzenden eingestrichen. Vielleicht springt da und dort eine Lohnerhöhung raus, aber an den Besitzverhältnissen ändert sich nichts. Und wenn dann wieder eine Krise kommt – und Krisen sind im Kapitalismus die Regel – wird diese wie jede andere Krise davor auf unserem Rücken ausgetragen.
Die Geschichte lehrt uns, dass es immer die Kämpfe der Ausgebeuteten und Unterdrückten sind, die gesellschaftlichen Fortschritt herbeiführen. Wenn wir ein gutes Leben für alle Menschen erkämpfen wollen, müssen wir uns zusammenschliessen und als Klasse gegen die Macht der Besitzenden kämpfen!
…aber genau das wollen wir ihnen nicht mehr geben!
Die Weltarbeiter:innenklasse ist so gross wie nie zuvor. Noch nie waren auf globaler Ebene so viele Menschen davon abhängig, ihre Arbeitskraft zu verkaufen. Im Zuge der ökonomischen Krisen kommt es in den letzten Jahrzehnten überall auf der Welt zu Arbeitskämpfen, Streiks, Blockaden, Platzbesetzungen und Riots.
Auch in unseren Breitengraden wird wieder mehr gestreikt. Die kollektive Arbeitsniederlegung zeigt auf, dass wir Arbeiter:innen kein beliebiges Rädchen im Getriebe sind. Ganz im Gegenteil, ohne uns gibt es keinen gesellschaftlichen Reichtum – und darin liegt unsere Macht! Die grossen Gewerkschaften sind zwar eingebettet in die Abläufe und Sachzwänge der Herrschenden und darum oftmals sehr zaghaft, doch selbst in Deutschland und Österreich ist es in den letzten Monaten zu grossen Streiks gekommen – von Frankreich und Grossbritannien ganz zu schweigen. Die Gewerkschaften reagieren dabei auf Druck von unten. Unser Ziel ist es, diesen Druck zu erhöhen, die autonome Organisierung zu stärken, kollektiv und selbstorganisiert für bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne zu kämpfen.
Die kapitalistische Produktionsweise hat sich auf der ganzen Welt durchgesetzt, darum haben lokale Kämpfe und Aufstände der Proletarisierten und Unterdrückten immer auch überregionale, wenn nicht sogar globale Auswirkungen. Proletarische Kämpfe finden zwar an verschiedenen Orten statt und nehmen unterschiedliche Formen an, aber sie haben eines gemeinsam: Sie wenden sich gegen die Zumutungen des kapitalistischen Normalzustandes und erkämpfen bessere Lebensbedingungen.
Die Weigerung, die kapitalistischen Verhältnisse zu akzeptieren, äussert sich auch darin, dass viele Menschen die ausbeuterischen und gewaltvollen Verhältnisse in ihren Ländern nicht mehr akzeptieren. Unzählige Proletarisierte entscheiden sich darum zur Migration. Die Grenzregimes des globalen Nordens versuchen die Mobilität der Menschen zugunsten des Kapitals zu regulieren. Die Migrationsabwehr verursacht unzählige Tote und grosses Leid. Die kapitalistischen und neokolonialen Akteure versuchen zu verhindern, dass die Arbeiter:innen dieser Erde selbstbestimmt entscheiden, wo sie leben und arbeiten. Trotz der hochgerüsteten Grenzen gelingt es vielen Menschen, in ihre Zielländer zu migrieren und damit ihren Anspruch auf den globalen Wohlstand geltend zu machen.
Auch im Kampf gegen das Patriarchat ist das Streben nach Selbstbestimmung zentral. Die Kämpfe von Frauen und genderqueeren Personen verbinden widerständige Bewegungen rund um den Globus. Vom Iran über Kurdistan bis nach Lateinamerika: Überall stehen Frauen und genderqueere Personen in den ersten Reihen und prägen die Aufstände entscheidend mit. Auch hierzulande ist die feministische Bewegung in den letzten Jahren weiter erstarkt – der feministische Streik am 14. Juni steht vor der Tür!
Die Klimabewegung ist ein weiteres eindrückliches Beispiel für sowohl auf lokaler, wie auch auf globaler Ebene stattfindenden und entschlossenen Widerstand gegen die Herrschenden. Viele Menschen erkennen, dass wir uns über ein Ende des Kapitalismus Gedanken machen müssen, wenn wir nicht das Ende der Welt erleben wollen. Die Unfähigkeit des Kapitals, etwas gegen die Klimaveränderung zu unternehmen, führt zum massenhaften Bewusstsein, dass wir uns mit der Macht der Konzerne und der Repression des Staates anlegen müssen. Auch in Europa wird das spürbar: Statt an den Staat zu appellieren, greift die Klimabewegung beispielsweise in Lüzerath oder Sainte-Soline das zerstörerische Geschäft der Konzerne direkt an.
Kampftag der Weltarbeiter:innenklasse
Durch die Kämpfe der Arbeiter:innen und die Produktivkraftentwicklung liess sich das Kapital gewisse soziale Errungenschaften, demokratische Mitbestimmung und individuelle Möglichkeiten des sozialen Aufstiegs abringen. Doch gerade die aktuellen Angriffe auf unsere Lebens- und Arbeitsbedingungen zeigen, dass die Errungenschaften der Arbeiter:innenbewegung immer aufs Neue verteidigt werden müssen. Im Zuge der sich verschärfenden Krisen und der sich zuspitzenden Kämpfe greifen die Staaten zudem vermehrt auf Methoden des Autoritarismus zurück: Polizei und Justiz rüsten auf, faschistoide Kräfte gewinnen an Einfluss. Auch deshalb ist es wichtig, dass wir uns damit befassen, wie wir uns verteidigen können.
Am 1. Mai, dem Kampftag der Arbeiter:innen und Besitzlosen, zeigen wir unsere Wut und verspüren die Stärke der weltweiten revolutionären Bewegung: Angesichts der Absurditäten, die das Kapital produziert, müssen wir wirklich aufhören, uns verarschen zu lassen. Die politische Ordnung des Kapitalismus ist kein Naturgesetz und auch nicht das Ende der Geschichte, sondern lediglich eine Phase, die durch eine sinnvollere Form des Zusammenlebens ersetzt werden muss. Am Tag der Arbeit stehen Genoss:innen rund um den Globus für grundlegende sozialistische Ideale ein: Kooperation statt Konkurrenz, Gleichberechtigung statt Unterdrückung, Freiheit statt freier Handel, Menschen vor Profit. Wir senden unsere Grüsse in alle Welt – in die Berge Kurdistans, in die Selva Lacandona in Chiapas, auf die Strassen Frankreichs, an die Dockers in Genua, an die kämpfende Bevölkerung im Iran, in die befreiten Territorien auf den Philippinen, auf die besetzten Plätze in Peru und an alle Menschen, die sich gegen Ausbeutung wehren, die sich nichts mehr gefallen lassen, die zusammenstehen, sich organisieren und nicht aufgeben.
Bauen wir proletarische Gegenmacht auf, kämpfen wir autonom und selbstorganisiert gegen Chefs, Cops und Immo-Konzerne!
Unterstützen wir uns gegenseitig im Kampf gegen den Rassismus und das Patriarchat!
Verteidigen wir uns gegen Faschist:innen auf der Strasse und in den Institutionen!
Bekämpfen wir das tödliche Grenzregime und das Sterben im Mittelmeer!
Geben wir unseren Kämpfen Struktur und Perspektive, suchen wir nach Wegen, um gemeinsam zu lernen, uns zu entwickeln und zu wachsen – denn im Kleinen kann Grosses entstehen!
Die Cops schleichen im Quartier herum und schauen sich die Leute an. Wenn in ihren Augen jemand «verdächtig» aussieht, schauen sie besonders genau. Dann steigen sie aus und führen Personenkontrollen durch.
Manche Leute werden nie von der Polizei kontrolliert, wenn sie der Langstrasse entlang gehen. Manchen Menschen passiert das jedoch immer wieder.:,D Der Unterschied liegt in ihrem Aussehen: Personen of Color werden von Bullen viel häufiger als «verdächtig» eingeordnet. Das Aussehen einer Person ist ausschlaggebend dafür, ob sie eine Bullenkontrolle erdulden muss, weil sich Polizist:innen von rassistischen Vorurteilen lenken lassen.
Hier an der Langstrasse finden tagtäglich rassistisch motivierte Polizeikontrollen statt. Hier war auch Nzoy viel unterwegs, alle kannten ihn hier, auch die Bullen – und trotzdem schikanierten sie ihn immer wieder mit ihren Kontrollen.
Die ständigen Kontrollen sind nicht nur lästig für die betroffenen Personen, sondern sie sind auch entwürdigend. Vielen unserer Freundinnen und Freunde, die davon betroffen sind, geht es sehr nahe, dass sie immer wieder von den Cops drangsaliert werden. Polizeikontrollen erinnern sie immer wieder daran, wie alltäglich der Rassismus ist, und wie perfide und gewaltvoll er ist.
Von den Angehörigen von Nzoy wissen wir, dass er eine humoristische Haltung zu den vielen Kontrollen entwickelte und dass er immer viele Sprüche zu diesem Thema klopfte. Seinen Pass trug er in der Gesässtasche seiner Hose – immer griffbereit. Die Angehörigen von Nzoy erzählen aber auch, dass er wegen den rassistischen Schikanen manchmal sehr wütend wurde.
Rassistische Polizeikontrollen richten sich nicht nur gegen die betroffenen Personen. Sie haben auch eine Aussenwirkung und tragen zum rassistischen Klima auf den Strassen und in der öffentlichen Diskussion bei. Es macht etwas mit einem, wenn man besonders oft Personenkontrollen sieht, die sich gegen Schwarze Personen richten. Unterbewusst können solche Bilder rassistische Vorurteile verstärken.
Wir wollen nicht schulterzuckend weitergehen, wenn wir sehen, dass unsere Mitmenschen aus dem Quartier, unsere Nachbar:innen, unsere Freunde:innen, unsere Arbeitskolleg:innen von den Bullen belästigt werden. Aber was können wir tun?
Die Allianz gegen Racial Profiling hat eine Broschüre zusammengestellt, die ihr unter www.stop-racial-profiling.ch findet:
Bleib stehen, filme aus Distanz.
Sag der betroffenen Person, dass du zuschaust und frage sie, ob es in Ordnung ist.
Suche bei anderen Passant:innen Unterstützung.
Sag laut, dass du mit der Kontrolle nicht einverstanden bist.
Wenn dich die Bullen wegweisen, frage nach dem Grund.
Sprich nach der Kontrolle mit der betroffenen Person, biete dich als Zeug:in an.
Es ist klar, dass wir im Moment zu wenig stark sind, um die Cops zum Teufel zu jagen, wenn sie rassistisch motivierte Polizeikontrollen durchführen. Aber es ist wichtig, dass wir uns damit befassen, wie wir reagieren können. Wir wollen zeigen, dass es uns nicht egal ist, wenn die Bullen Racial Profiling betreiben.
Hey Cops, wir nehmen es persönlich, wenn ihr unsere Freund:innen schikaniert!