Fundis verjagen – Rechtsrutsch zerschlagen!

Samstag, 20.09.2025: «Marsch fürs Läbe» verhindern!

Am 20. September 2025 gehen wir gemeinsam auf die Strasse und stellen uns den reaktionären Fundamentalist:innen entgegen.
Kommt alle nach Oerlikon!
:,D

An vielen Orten auf der Welt gibt es starke feministische Bewegungen. Frauen und genderqueere Personen organisieren sich und kämpfen für ihre Rechte und gegen das herrschende System – unter anderem für das Recht auf reproduktive Selbstbestimmung.

Wir beteiligen uns auch dieses Jahr an der Mobilisierung gegen den «Marsch fürs Läbe». Für uns gehören der Kampf gegen den Kapitalismus und der Kampf gegen die Christlichen Fundamentalist:innen zusammen.

Antifeminismus ist eine einende Ideologie der Neuen Rechten gegen gesellschaftliche Emanzipationsbestrebungen. Damit sich die proletarische Klasse optimal verwertbar reproduziert und immer genug Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, stützt sich der Kapitalismus auf die Heteronormativität. Er ist auf geschlechterspezifische Arbeitsteilung und die doppelte Ausbeutung von Frauen und genderqueeren Personen angewiesen.

So ist der Hass gegen die Eigenständigkeit und Selbstbestimmung von Frauen und genderqueeren Personen nicht als eigenständige Ideologie zu betrachten. Vielmehr folgt er im Kapitalismus einer klaren Verwertungslogik.

Den Christlichen Fundamentlist:innen und Rechten geht es nicht nur darum, den Prozess der gesellschaftlichen Gleichstellung von Frauen und genderqueeren Personen aufzuhalten. Sie wollen die Vormachtstellung von weissen Personen gegenüber nicht-weissen Personen und Migrant:innen sichern. Ihre antifeministische und rassistische “Familienpolitik” ist kein isoliertes Erscheinungsbild, sondern basiert auf dem in der kapitalistischen Gesellschaft allgegenwärtigen Rassismus.

Denn ohne Rassismus liesse sich beispielsweise der gesamte Niedriglohnsektor, wo überproportional migrantische Arbeiter:innen arbeiten, gesellschaftlich nicht rechtfertigen. Fundis sind also nicht nur menschenfeindliche Grüsel (das sind sie auch), sondern Teil des Klassenkampfs von Oben!


Fundis verjagen – Rechtsrutsch zerschlagen!

Die Pro Life-Bewegung setzt sich gegen jede Form von Abtreibung ein. Mit dem Argument, dass Embryonen auf Grund einer Behinderung abgetrieben werden, versuchen sie die Legitimität von Abtreibungen generell anzugreifen.

Abtreibungsgegner:innen der Pro Life-Bewegung behaupten sich für das Recht auf Leben für Menschen mit Behinderung einzusetzen. Schaut man sich die Pro Life- Bewegung genau an, erweckt diese jedoch den Eindruck, dass sie die anwesenden Menschen mit kognitiver Behinderung für ihre Zwecke instrumentalisiert und nicht für ihre Gleichberechtigung kämpft.
Bezeichnend ist, dass gerade Personen mit einer kognitiven Behinderung nie selbst auf der Bühne zu Wort kommen, sondern Menschen ohne Behinderung für sie sprechen.

Trotz des geheuchelten Engagements der Pro Life-Bewegung setzt sie sich nicht für eine strukturelle Verbesserung des Lebens von Menschen mit Behinderung ein und spricht ihnen das Recht auf Selbstbestimmung ab.

Die Abtreibungsgegner:innen haben kein Problem damit, dass viele Menschen mit Behinderungen gezwungen sind, für einen prekären Lohn monotone Tätigkeiten im zweiten Arbeitsmarkt auszuführen: Damit sich – wie im Kapitalismus üblich – wenige auf Kosten vieler bereichern können.

Ähnlich der rassistischen oder antifeministischen Logik werden gesellschaftlich schwächer Gestellte angegriffen. Proletarisierte Frauen, Menschen mit Behinderungen, prekarisierte Migrantinnen, Ausgegrenzte – wir alle – haben nichts zu gewinnen von diesen rechten Ideologien.

Wir müssen der Logik der Spaltung unsere Solidarität entgegensetzen. Lasst uns für die Vereinigung der arbeitenden Klasse kämpfen!

Wir wollen eine Gesellschaft, in der keine Menschen mehr zurückgelassen werden.
Alle Menschen haben das Recht auf Selbstbestimmung über ihre Körper sowie auf gesellschaftliche, politische und kulturelle Teilhabe.

In einem kapitalistischen System wird diese Veränderung nicht möglich sein.
Bekämpfen wir es!


Für reproduktive Selbstbestimmung – gegen den «Marsch für’s Läbe»!

Das Recht auf Abtreibung ist hart umkämpft. Es geht Hand in Hand mit der Selbstbestimmung von Frauen und genderqueeren Personen über ihre Körper.

Erste Belege für ein Abtreibungsverbot datieren auf 1250 vor unserer Zeitrechnung.
Die Selbstbestimmung über unsere Körper ist abhängig von patriarchalen, religiösen und ökonomischen Machtverhältnissen.

Das heutige Recht auf Abtreibung ist eine Errungenschaft der Arbeiter:innenbewegung.
Erste Legalisierungen fanden ab ca. 1920, nach der Oktoberrevolution in den Gebieten der ehemaligen Sowjetunion statt. Weitere Legalisierungen folgten in den USA und Europa im Zuge der 68er-Bewegung. In der Schweiz wurde der Schwangerschaftsabbruch bis zur 12. Woche erst 2002 ohne besondere Bedingungen straffrei möglich.

Christliche Fundamentalist:innen und konservative Rechte bilden wieder vermehrt starke Allianzen, um Abtreibungen zu illegalisieren. Wie zum Beispiel in den USA oder in Polen. Auch in der Schweiz gab es im Jahr 2022 zwei Volksinitiativen von Pro-Life-Organisationen und SVP-Politiker:innen, welche das Recht auf Abtreibung einschränken wollten.

Das Recht auf Abtreibung und Selbstbestimmung über den eigenen Körper ist auch das Recht auf Nicht-Abtreibung. So haben unter anderem die Nazis Abtreibungen verboten und gleichzeitig in ihrer Logik «inderwertiges» Leben bekämpft: Menschen mit Behinderungen, Jüd:innen, Sinti und Roma, Kommunist:innen und viele mehr wurden zwangssterilisiert.

Die Vergangenheit und auch die Gegenwart zeigen uns, dass wir weiterhin für das Recht auf Abtreibung kämpfen müssen.

Hier und international: My body – my choice! Raise your voice!

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