Broschüre Januar 2023

20. Januar 2023

Die Broschüre kann hier als PDF heruntergeladen werden.

Runter die Kosten!
Hoch die Solidarität!
Weg mit Staat und Kapital!

Während unser Lebensunterhalt immer teurer wird, streichen grosse Unternehmen und Energiekonzerne Rekordprofite ein. Das hat System – wehren wir uns!

Teuerung für uns heisst Profite für die Bosse!

Alles wird teurer: das Heizen, das Autofahren, die Krankenkassenprämien und das Essen. Obwohl wir als Lohnabhängige nicht für die Preisexplosion verantwortlich sind, müssen wir für die aktuelle Teuerung frieren und sparen. Steigende Kosten von Lebensmitteln, Mieten oder Krankenkassenprämien müssen wir finanzieren, während unsere Löhne seit Jahren gleichbleiben.mehr lesen

Uns wird gesagt, dass wir nun alle den Gürtel enger schnallen müssen. Die Schweizer Firmen zahlen jedoch im sogenannten Krisenjahr fast alle höhere Dividenden (Gewinnbeteiligung für Aktionär:innen) aus, als im Vorjahr. Nur schon die Dividenden der an der Schweizer Börse gelisteten Unternehmen stiegen in einem Jahr um 10 Prozent, also um 50 Milliarden CHF an.

Überall lesen wir von der Inflation, doch was bedeutet das überhaupt?

Von einer Inflation spricht man, wenn in einer Volkswirtschaft der Wert des Geldes sinkt. Das heisst konkret, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen steigen, du also weniger für dein Geld bekommst. Eine Inflation kann unterschiedliche Auslöser haben und steht im Zusammenhang mit dem internationalen Geschehen. Aktuell liegt die Ursache in erster Linie in den gestiegenen Preisen für Energie und Rohstoffe auf dem Weltmarkt. Der Krieg in der Ukraine und Abhängigkeiten vom russischen Gas haben diese Inflation ausgelöst. Doch Inflation hängt nicht direkt von diesem Krieg ab. Starke Unternehmen (zum Beispiel State Grid, Sinopec oder BP) können die mögliche Verknappung von Gas nutzen, um die Preise anzuheben. Dieser Mechanismus wird durch Spekulation weiter verschärft.

Investition in Rohstoffe ist rentabel, was die Spekulation wiederum weiter anheizt. Für die aktuelle Inflation ist also nicht grundsätzlich der Mangel an materiellen Ressourcen verantwortlich, sondern die global verstrickte kapitalistische Marktwirtschaft.

Diese etwas verkürzte Erklärung der aktuellen Inflation zeigt: Es muss keine wirkliche Verknappung von Gütern bestehen, damit Inflation auftritt. Es reicht die Annahme, dass es zu einer Mangellage kommen könnte und schon können Unternehmen, Börsen und Banken durch ihre Preiserhöhungen eine Inflation befeuern. Die gegenwärtige Inflation geschieht inmitten des globalen Klimawandels. Doch Rohstoffmultis tragen kaum Konsequenzen dieser Krise. Die Gewinne fast aller Multis sind markant gestiegen.

Die Beziehung zwischen Krise, Staat und Kapital

Es gibt keine einfache Antwort auf die Krise, in der wir stecken. Entscheiden wir uns individuell dazu, Essen und Rechnungen nicht zu bezahlen, drohen uns Sanktionen und Zwangsmassnahmen von Seiten des Staates. Auf nicht bezahlte Rechnungen folgen Betreibungen, Lohnpfändungen und im schlimmsten Fall auch Zwangsräumungen. Für geklaute Lebensmittel kann es eine Busse und Anzeige geben und Kritik am Chef kann zur Kündigung führen. Die Nähe des bürgerlichen Staates zu kapitalstarken Unternehmen führt dazu, dass der Staat vor allem die Profite der Konzerne sichert.

Bereits im August präsentierte der Bundesrat unter dem Slogan «Energie ist knapp. Verschwenden wir sie nicht.» einen Energie-Sparplan, der vor allem an das individuelle Verhalten von uns Arbeiter:innen gerichtet ist: Mit «Selbstdisziplin und Genügsamkeit» gegen die Energieknappheit. Im Haushalt soll man kalt duschen, die Hemden nicht bügeln und die Heizungen runterschrauben.

Mit dem Scheitern des Nebenkosten-Deckels der SP und der Erhöhung der Prämienverbilligungen sind bereits einige der ineffizienten Möglichkeiten der parlamentarischen Politik, die Krise weniger auf die Lohnabhängigen abzuwälzen, gescheitert. Gleichzeitig stehen den Wirtschaftsverbänden wie Economiesuisse in Bundesbern Tür und Tor offen. Einmal mehr zeigt sich also, dass sich die Krise weder auf individueller noch auf parlamentarischer Ebene lösen lässt.

Die autonome Organisierung ist unsere Antwort

Unsere Antwort auf diese Situation ist die kollektive Organisierung und das gemeinsame Kämpfen. Tauschen wir uns über unsere Probleme bei der Arbeit, im Quartier oder im Wohnblock aus. Durch kollektives Handeln können wir den Umständen und unserer Ohnmacht etwas entgegensetzen. Bezahlen wir kollektiv unsere Rechnungen nicht, bestreiken wir unsere Mieten, besetzen wir Häuser für Wohn- und Kulturräume, kämpfen wir für kürzere Arbeitszeiten und mehr Lohn!

Zusammen können wir Existenzängste überwinden und handlungsfähig werden.

Unsere Organisierung muss unabhängig vom bürgerlichen Staat und von staatstragenden Institutionen, also autonom sein. In gemeinsamen Kämpfen entwickeln wir die Vorstellung einer Zukunft ohne profitorientiertes Wirtschaftssystem – ohne Kapitalismus. Bis dahin holen wir uns, was uns zusteht! Aber nicht mit Appellen und Bittibätti – machen wir ernst, denn im Kleinen kann Grosses entstehen!

Für die autonome Organisierung und eine kommunistische Perspektive!

OA – Organisierte Autonomie Zürich

Januar 2023

Mehr Lohn oder wir streiken!
Runter mit den Mieten oder wir zahlen nichts!
Runter mit den Preisen, sonst gibts Krawalle!

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